Grund- und Mittelschule Brannenburg

Geschichte

Die schulgeschichtliche Entwicklung in Degerndorf und  Brannenburg

1.    Die Schulreformen des 19. Jahrhunderts

Das geistige Leben in den ersten Jahrzehnten des 19.Jahrhunderts beschäftigte sich ausschließlich mit Volksbildung, Schulpflicht, Schulaufsicht und Lehrerbildung.

1802 wurde die Verordnung über die allgemeine Schulpflicht erlassen. Dabei gab es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen liberalen und konservativen Strömungen. Durch die Schulsprengelverordnung von 1873, die den Schulsprengel nach der politischen Grenze der Gemeinde festsetzte, mussten in den Jahren 1870 bis 1900 in Bayern ungefähr 600 neue Schulhäuser gebaut werden. 1880 kam auch die Verordnung über sieben Jahre Volksschulpflicht und anschließend drei Jahre Sonntagsschule.

 2.    Die Volksschule Degerndorf

Die Gemeinde Degerndorf erhielt in den Jahren 1877/78 eine eigene Schule mit 75 Werktags- und 30 Feiertagsschülern und einem Lehrer. Auch die Kinder aus Steg und Gmain besuchten diese Schule. Der Bau wurde 1876 genehmigt.

Dieses Schulhaus stand in Degerndorf an der jetzigen Rosenheimer Straße in einem Obstgarten. Ein Dammbächlein floss daneben ohne eine Brücke über die Straße. Später wurde diese Schule zum Gemeindeamt und beherbergte im 1. Stock die Dienstwohnung des Schullehrers. Heute ist darin das Verkehrsamt untergebracht. In den Gründungsjahren aber wohnte der Lehrer im Erdgeschoss, ein Zimmer war Gemeindekanzlei und im 1. Stock befand sich ein großer Lehrsaal.

1908 wurde auf Grund steigender Schülerzahlen eine zweite Lehrstelle eingerichtet. Die Schule hatte nun 92 Schüler. Im selben Jahr wurde auch das zweite Schulhaus in Degerndorf eröffnet. Es stand etwas zurückversetzt von der Rosenheimer Straße. Mit seinem von Säulen getragenen Treppenhaus, den großen Fenstern und Lehrsälen erweckte es einen repräsentativen Eindruck. Im Dachgeschoss wurden 1925 Wohnungen für einen Lehrer und einen Hausmeister ausgebaut. 1933 erhielt diese Schule bereits eine Warmwasserheizung.

In den Jahren 1945/46 musste im Gasthaus zur Hecke ein „Behelfsraum“ wiederum wegen steigender Schülerzahlen angemietet werden.

1949 beriet man über eine Erweiterung dieses Schulhauses, entschloss sich aber dann doch für einen Neubau. Dieses dritte Schulhaus wurde am 16. September 1952 eingeweiht. Es war mit einer Hauptlehrerstelle und vier weiteren Planstellen ausgewiesen, verfügte über eine Warmwasserzentralheizung und die Schüler mussten damals schon Hausschuhe tragen. 1963 bekam es einen Anbau, der am 27. Oktober 1964 eingeweiht wurde. Heute beherbergt dieses Gebäude das Gemeindeamt Brannenburg.

3. Die Volksschule Brannenburg

Im Jahre 1803 stiftete Johann Maximilian Xaver Preysing die Brannenburger Schule für die Kinder seiner Untertanen. Vorher wurde der Unterricht von dem Mesner und dem Klausner auf der Schwarzlack gehalten. Diese Schule war ein ganz gemauertes Wohnhaus mit Schulzimmer, Hausgarten, Holzlege und einem Acker bei der Kapelle. Den Unterricht musste der geistliche Schulbenefiziat halten.

1880 hatte die Brannenburger Schule einen Schulbenefiziaten als Lehrer, 60 Werktags- und 28 Feiertagsschüler.

Der Schulbenefiziat Wolfgang Seb. Dachauer, der von 1807 bis 1856 wirkte und 1863 mit 85 Jahren in Fischbachau starb, war der eifrigste Geschichtsforscher dieser Gegend in der damaligen Zeit.

1902 wurde ein eigener Schulsaal errichtet, da der Schulraum zu klein wurde, dann 1929 ein zweiter angebaut.

Da die Schülerzahl weiterhin ständig stieg, wurde 1963 auf dem Anger ein neues, geräumiges Schulhaus gebaut. Nach Gründung des Schulverbandes wird dieses seit dem Jahre 1976 als Förderschule genutzt.

 4. Die Verbandsschule Brannenburg

Durch die Neuregelung des bayerischen Bildungswesens musste auch im Inntal eine Neugliederung des Schulwesens erfolgen.

Es wurde deshalb die Gründung des Schulverbandes Brannenburg, Flintsbach und Nußdorf beschlossen und das heutige Schulhaus, das nun sein 25-jähriges Bestehen feiert, errichtet. Dazu wurde am 13. Februar 1970 das landwirtschaftliche Anwesen des Paul Höfer um 560 000 DM bei einer Größe von 24 930 qm gekauft. Aus dreißig Bauvorschlägen wurde der Vorschlag der Münchner Archikten Rudel und Krücker angenommen. Der Bau begann am 1. Oktober 1973 in Anwesenheit der Bürgermeister Mank (Brannenburg), Gruber (Flintsbach), Dettendorfer (Nußdorf) und Oberstleutnant Drossart. Der Kostenaufwand betrug 11 Millionen DM.

Am 21. November 1975 wurde die neue Volksschule eingeweiht. Sie galt als die modernste Schule Südostbayerns und entsprach in ihrer Ausstattung den Anforderungen einer modernen Lehranstalt.

Folgende Schulleiter standen, bzw. stehen unseren Schulen vor: 

1879-1884 August Brandstetter
1884-1886 Franz Müller
1886-1891 Ulrich Wegmann
1897-1923 Josef Baumgartner
1923-1937 Josef Reisberger
1938-1941 Jakob Strauswald
1942-1944 Theodor Weiland
1947-1948 Fri edrich Köhler
1948-1967 Anton Haugg
1967-1987 Paul Höglmüller
1987-1992 Josef Beham
1992-2002 Andreas Hausruckinger
 2002-2015 Anton Matousek
   ab 2015 Alexandra Mayr